
Budget
Wie viel kostet eine Weltreise wirklich?
Eine der größten Hürden beim Planen einer Weltreise ist die Frage nach dem nötigen Budget. Die Kosten können je nach Reisedauer, Ländern und Reisestil stark variieren. Als grobe Richtlinie für 12-18 Monate Weltreise solltest du mit 15.000€ bis 30.000€ pro Person kalkulieren.
Mit dieser Kosten-Checkliste kannst du dein individuelles Budget durchrechnen:
Kostenaufstellung meiner Weltreise:
Pass: 70€
Internationaler Führerschein
Kreditkarten: 0€
Versicherungen:

Dein Reisebudget berechnen
Für die nächsten Schritte solltest du bereits den ersten Schritt der PLANUNG
abgeschlossen haben.
Dabei ging es um deine Reiseart, -dauer, -route und die Sehenswürdigkeiten, die du besuchen möchtest. Diese Informationen benötigst du, um mit der Budgetplanung fortzufahren, denn davon hängen die Kosten ab.
Denke daran, dass es hier um die Kostenaufstellung deiner Reise geht, nicht um die Umsetzung. Zunächst werden Informationen gesammelt und aufgelistet. Dies ist äußerst wichtig, um sich darüber im Klaren zu sein, welche Kosten auf dich zukommen.
Im nächsten Schritt befassen wir uns dann mit der FINANZIERUNG und wie du dir all das leisten kannst.







Achte darauf, dass dein Reisepass vor Abreise noch mindestens 6 Monate über das geplante Reiseenddatum hinaus Gültigkeit besitzt. In vielen Ländern ist diese Restlaufzeit für die Einreise verpflichtend. Plane also frühzeitig, wann du einen neuen Pass beantragen musst.
Die Bearbeitungszeit für einen neuen Reisepass kann 3-6 Monate in Anspruch nehmen. Beantrage ihn daher rechtzeitig vor deiner geplanten Abreise bei deiner örtlichen Passbehörde oder dem Bürgerbüro.


In den meisten Ländern ist ein international anerkannter Führerschein erforderlich, wenn du vor Ort ein Fahrzeug mieten oder selbst fahren möchtest. Die Gültigkeit liegt in der Regel bei bis zu 3 Jahren.
Die Kosten für die Ausstellung variieren je nach Behörde, bewegen sich aber meist zwischen 10-30€.
In einigen Staaten wird sogar eine beglaubigte Übersetzung deines nationalen Führerscheins gefordert, was weitere Kosten verursachen kann.
Recherchiere frühzeitig, in welchen Ländern deiner Route du einen internationalen Führerschein benötigst und welche Voraussetzungen dafür gelten.
Die zuständigen Stellen sind oft die örtlichen Verkehrs- oder Bürgerämter.


Erstelle dir basierend auf deiner geplanten Route eine Liste der empfohlenen und eventuell vorgeschriebenen Impfungen. Je nach Reiseziel können Schutzimpfungen gegen Gelbfieber, Hepatitis, Tollwut oder andere Tropenkrankheiten sinnvoll oder sogar Pflicht sein.
In Deutschland gibt es spezielle Reisemedizinische Beratungsstellen wie die vom Centrum für Reisemedizin (CRM), die sich auf die Impfberatung für Urlauber spezialisiert haben. Hier werden die Leistungen oft von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Hast du keine solche Beratungsstelle in deiner Nähe, musst du die Kosten für Impfungen, Medikamente und ärztliche Beratung zunächst selbst tragen. Hole dir beim Hausarzt eine Impfempfehlung und Rezepte ein und kaufe diese bei einer Apotheke und lass dich beim beim Hausarzt oder Ambulant impfen.
Plane die Kosten für Impfungen großzügig ein - je nach Impfstoff und Anzahl können hier rasch mehrere Hundert Euro zusammenkommen. Sammle alle Belege und Impfbescheinigungen sorgfältig.
Im Anschluss kannst du bei deiner Krankenkasse eine Rückerstattung beantragen. Die gesetzlichen Kassen erstatten die Kosten für vorgeschriebene Impfungen in der Regel komplett, bei empfohlenen zu einem Großteil.


Hier sind einige Punkte, die du beachten solltest:
Erstelle dir zu Beginn eine Liste aller Länder, die du bereisen möchtest. Recherchiere dann sorgfältig die jeweiligen Visabestimmungen für deine Staatsangehörigkeit. Viele Länder gewähren Touristen eine visafreie Einreise für begrenzte Zeiträume, andere verlangen Visa im Voraus oder vor Ort.
Die Visagebühren können von wenigen Euro bis zu mehreren Hundert Euro pro Land variieren. Beliebte Reisedestinationen wie China, Australien oder Länder in Ostafrika haben oft höhere Visakosten. Plane diese in deinem Budget großzügig ein.
Für manche Länder ist eine Reiseversicherung sowie ein Nachweis über ausreichende Finanzmittel für den Aufenthalt erforderlich. Auch dies kann zusätzliche Kosten verursachen.
Sei dir über eventuelle Transit-Visabestimmungen bewusst. Manche Staaten verlangen Visa, wenn man sie nur zur Durchreise passiert.
Informiere dich über mögliche Visum-On-Arrival Optionen an der Grenze. Dies spart zwar Vorlaufkosten, aber oft fallen höhere Gebühren vor Ort an.


Erstelle eine detaillierte Packliste, abhängig von deinem bevorzugten Reisestil als Backpacker, Camper, Motorrad- oder Radreisender. Für Backpacking reicht leichte Basisausrüstung wie Rucksack, Schlafsack und Camping-Kochset. Bist du mit Camper, Motorrad oder Fahrrad unterwegs, musst du deutlich mehr Platz und Gewicht für Ausrüstung wie Zelte, Isomatten usw. einplanen.
Gehe deine vorhandenen Ausrüstungsgegenstände durch und mache eine Liste aller benötigten Neuanschaffungen. Hier lässt sich teilweise Geld sparen, indem du gebrauchte oder günstige Alternativprodukte nutzt.
Berücksichtige aber: Vor allem bei hochwertiger Outdoor-Ausrüstung wie Rucksäcken, Zelten oder Isomatten solltest du auf Qualität und Langlebigkeit setzen. Im Zweifel besser einmal mehr investieren statt ständig Reparaturen oder Ersatzkäufe.
Ausrüstungskosten können je nach Reiseform und gewünschtem Komfort stark variieren: Für eine minimalistische Backpacking-Grundausstattung sind oft 300-800€ ausreichend. Für Camper-Equipment wie Wohnmobil-Ausbauten, Zelte und Camping-Küchen kannst du schnell 1.000€ bis 5.000€ oder mehr ausgeben.
Für Backpacker:
Meine persönliche Backpacker Ausrüstung bietet dir eine gute Orientierungshilfe. Dort liste ich dir alles auf was ich auf meiner 1,5 Jährigen Weltreise dabei hatte.


Eine Auslandskrankenversicherung mit weltweitem Geltungsbereich ist ein absolutes Muss. Informiere dich bei deiner heimischen Krankenkasse, ob du für einen Zuschlag auf die Standardleistungen umstellen kannst. Alternativ gibt es zahlreiche spezialisierte Anbieter für Langzeit-Reiseversicherungen wie die Young Travellers Insurance.
Je nach Reisestil und geplanten Aktivitäten können zusätzliche Versicherungen ratsam sein:
- Haftpflichtversicherung für Personen- und Sachschäden
- Unfallversicherung mit Invaliditätsschutz
- Reiserücktrittsversicherung für den Fall einer krankheitsbedingten Abreise
- Diebstahlversicherung für Ausrüstung und Wertgegenstände
- Spezialversicherungen für Drohnen, Mountainbikes etc.
- Kfz-Versicherung, falls du mit eigenem Fahrzeug unterwegs bist
Die Kosten variieren stark je nach Anbieter, Leistungsumfang und Dauer der Reise. Mit einer Basisabsicherung für Krankheit, Unfall und Haftpflicht wirst du aber oft schon für 300€ bis 800€ pro Jahr abgedeckt sein.


Flüge können eine der größten Investitionen sein, besonders für Langstrecken. Kalkuliere je nach Region und Buchungszeitraum mit Kosten zwischen 300€ und 1.200€ pro Flug. Spontane Buchungen sind oft teurer. Vergleiche unbedingt Angebote auf verschiedenen Plattformen wie Skyscanner.
Für ausgedehnte Reisen innerhalb eines Kontinents können Zugreisen mit Interrail/Eurail-Tickets eine sehr komfortable, aber auch kostspielige Alternative sein. Hier liegen die Kosten meist zwischen 300€ und 1.000€.
Fernbusse und Überlandbusse sind häufig die günstigste Reiseoption mit Preisen zwischen 15€ und 500€, je nach Strecke und Komfort. Allerdings sehr zeitintensiv.
Wer maximale Flexibilität und Unabhängigkeit sucht, fährt am besten mit dem eigenen Auto, Van oder Camper. Die Anschaffungskosten fangen ab 7.000€ an, dazu kommen Sprit, Reparaturen und Stellplatzgebühren.
Besonders kostengünstig sind natürlich aktive Fortbewegungsarten wie Trampen, Fahrradreisen oder Wandern. Hier fallen abgesehen von gelegentlichen Zug- oder Fährtickets kaum Transportkosten an.
Überlege dir, welche Mischung aus Komfort, Flexibilität, Schnelligkeit und Budget für dich am sinnvollsten ist.
Nachhaltige Optionen schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Eine vorausschauende Planung und der Wille zu spontanen Änderungen können dir viel Geld sparen.


Als Backpacker in Hostels wirst du für eine Übernachtung meist zwischen 5-40€ zahlen, abhängig vom Reiseziel. In Westeuropa und Nordamerika liegen die Preise tendenziell höher als in Asien oder Südamerika.
Für mehr Komfort und Privatsphäre ist Airbnb oder die Hotellerie eine Alternative. Kalkuliere hier ab etwa 50€ pro Nacht aufwärts, ganz nach Sternekategorie und Land.
Die wohl preiswertesten Übernachtungsmöglichkeiten sind Couchsurfing, Wildcampen oder Housesitting – hier fallen quasi keine Kosten an. Für Couchsurfing und manche Housesitting-Plattformen werden geringe Jahresgebühren von 0-15€ fällig.
Bist du mit Camper, Van oder Auto unterwegs, ist deine rollende Unterkunft immer dabei. Wildcampen auf dafür vorgesehenen Plätzen ist oft kostenlos. Stellplatz- und Campinggebühren können jedoch je nach Land anfallen.
Eine besonders authentische und preiswerte Option sind Tempel- oder Kirchenübernachtungen. Für kleines Entgelt übernachtest du bei lokalen Glaubensgemeinschaften und gewinnst tiefe Einblicke in Kultur und Religion.
Berücksichtige deine Präferenzen hinsichtlich Komfort, Sicherheit und Kontakt. Nur du kannst den perfekten Mix für dich finden.


Selbst zubereitete Mahlzeiten sind in der Regel deutlich kostengünstiger als ständige Restaurantbesuche. Plane daher ein, in Supermärkten oder auf Märkten lokal einzukaufen. Am besten Fertigmahlzeiten oder bereite deine Mahlzeiten selbst zu – natürlich nur dann, wenn du Zugang zu einer Küche oder die Möglichkeit zum Kochen hast.
Dein Tagesbudget für Verpflegung sollte an die Lebenshaltungskosten des jeweiligen Landes angepasst werden. In westlichen Ländern wie Norwegen musst du beispielsweise mit deutlich höheren Preisen für Lebensmittel rechnen als in Südostasien.
Eine clevere Möglichkeit, um unterwegs Verpflegungskosten zu sparen, ist die Nutzung der App "Too Good To Go".
Hier kannst du übrig gebliebene Lebensmittel von Restaurants, Bäckereien und Supermärkten zu deutlich reduzierten Preisen erwerben. Beachte jedoch, dass dieses Angebot nicht in jedem Land verfügbar ist.
Sei dir auch bewusst, dass die Kosten je nach deinem Reisestil variieren können. Als Backpacker mit Campingkocher oder mit Zugang zu einer Gemeinschaftsküche wirst du tendenziell weniger für Verpflegung ausgeben als bei einer hochpreisigen Rundreise mit vielen Restaurantbesuchen.


Recherchiere im Vorfeld die Eintrittspreise für Museen, Nationalparks, etc. und die Kosten für organisierte Ausflüge oder Aktivitäten deiner Wunschliste. So kannst du für jedes Land eine grobe Budgetkalkulation für geplante Unternehmungen erstellen.
Manche Attraktionen sind in der Hauptsaison oder für Touristen deutlich teurer als in der Nebensaison oder für Einheimische. Informiere dich über mögliche Ermäßigungen, vergünstigte Tickets wie Schüler-Studenten Nachlässe oder Kombi-Angebote.
Unterschätze auch nicht die Kosten für spontane Aktivitäten wie Bootstouren oder Abenteuerausflüge, die sich erst vor Ort ergeben. Kalkuliere einen zusätzlichen "Spaß-Puffer" in deinem Aktivitäten-Budget ein.
Stelle dir die Frage, was dir am wichtigsten ist: Die absolute Must-See Highlights, für die du etwas tiefer in die Tasche greifen musst? Oder erlebst du ein Land lieber auf eigene Faust mit einem minimalen Ausflug-Budget?
Nur du selbst kannst den perfekten Mittelweg für dich finden.
Tipps:
Beim Trampen, Zelten in freier Natur und durch Couchsurfing oder Housesitting lassen sich die Ausgaben für Unterkunft und Transport minimieren. Um eine Weltreise noch kostengünstiger zu gestalten, kann Work & Travel für manche eine Option sein. Hier solltest du dich jedoch vorab über die jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen in den Ländern informieren, in denen du arbeiten möchtest, um die erforderlichen Genehmigungen zu erhalten.
Auch bei der Verpflegung lassen sich Kosten sparen. Hier empfehle ich die App:
oder eine Alternative: In Supermärkten, Imbissbuden und Restaurants nach Lebensmitteln zu fragen, die nicht mehr verkauft werden können. Viele Produkte sind trotz abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatums noch verzehrbar, sodass ihr Essen und Getränke vor der Tonne retten und verwerten könnt.




